Früh aufstehen

Guten Morgen ihr Lieben!

Ihr wacht auf - wobei, nein. Eigentlich werdet ihr geweckt. Von dieser wunderbaren Funktion, die sich Wecker schimpft. Oder ihr habt sogar ein Gerät extra für diese Zwecke auf dem Nachttisch stehen. Du bist noch total müde, schleppst dich im Halbschlaf ins Bad oder in die Küche (je nachdem, ob du erst frühstückst und danach Zähne putzt oder umgekehrt) und machst dir Frühstück. Vielleicht gehst du auch ohne Frühstück aus dem Haus, weil du entweder noch keinen Hunger hast oder die halbe Stunde Schlaf nicht für ein gesundes Frühstück opfern willst.

Der Tag schreitet voran, deine Müdigkeit bekommt ein erträgliches Maß, sobald es hell wird - und irgendwie funktioniert es schon. Am Abend hast du die Müdigkeitssignale dann lange genug ignoriert, dass du das Gefühl hast, jetzt so richtig fit zu sein und nicht ins Bett zu können. Handy, Fernseher, Computer tun ihr übriges dabei, dich wachzuhalten. Du kommst zu spät ins Bett, schläfst zu wenig - und am nächsten Morgen geht das Spiel von vorne los.

So sah mein Tag oft aus. Die ersten beiden Schulstunden waren Hölle - der nächste Doppelpack ging dann ganz gut. Aber die fünfte und sechste Stunde waren wieder Katastrophe. Und wenn DANN auch noch zwei Stunden folgten, war die Konzentration ganz dahin. Ein Wunder, dass mein Gehirn in Arbeiten trotzdem immer viel Wissen ausspuckte, bei dem ich manchmal nicht mal sicher wusste, ob ich es behalten hatte oder nicht. Und danach war es wieder weg.

Seit ich in Hamburg wohne, hat sich mein Schlafrhythmus geändert.
Dadurch, dass ich nur auf Minijobbasis gearbeitet habe, war ich fünf von sieben Tagen in der Woche zuhause. Und irgendwann wusste ich nicht mehr, was ich in meiner vielen Zeit so anstellen soll - also bin ich "früh" ins Bett (immer so zwischen 22 und 0 Uhr) und am nächsten Tag zwischen 8 und 10 Uhr wieder aufgestanden.

Inzwischen arbeite ich als FSJlerin plus den Minijob jeden Tag. Auch nicht ganz ideal, weshalb ich im Minijob im McCafé gebeten habe, dass sie mich bitte nur einen Tag pro Wochenende einplanen.
Jedenfalls fange ich im FSJ um 6 Uhr an, zu arbeiten. Heißt, ich muss gegen 5:30 das Haus verlassen - und nachdem ich da fit sein will, mindestens eine Stunde vorher aufstehen. Mein Wecker klingelt also um 4 Uhr. Eine grausame Zeit? - Ja und nein. Ja, weil es noch dunkel ist. Nein, weil mich jetzt noch niemand stört und ich Dinge erledigen kann (z.B. diesen Blogpost), die am Nachmittag entweder zu viel Motivation brauchen oder dank der vielen Ablenkungen - Whatsapp, meine Mitbewohnerin (die ich im Übrigen sehr gern mag!) oder andere wichtige Dinge wie meine Tiere in den Hintergrund rücken.
Tatsächlich ist es so, dass ich in der Zeit zwischen 4 - 5:30 Uhr erstaunlich viel schaffe. Ich habe morgens auch schon Gitarre geübt - Querflöte ist dann doch ein wenig laut. Frühstücken? Mal ja, mal nein, immer so, wie ich Lust und Hunger habe. Aber ich bringe morgens schon meinen Wasserhaushalt in Ordnung. Ergebnis ist zwar, dass ich spätestens ab 7 stündlich auf Klo muss, aber was soll's.

Wie also schaffe ich es, so früh aufzustehen?


Zum einen gehe ich natürlich früh schlafen. Meistens bin ich gegen 19 Uhr so müde, dass ich mich allmählich fertig mache für's Bett - und spätestens um 21 Uhr schlafe ich. Schaffst du nicht? - Glaub mir, wenn du morgens um 4 aufstehst und von 5:30 - 14:30 bis auf eine halbe Stunde Pause die ganze Zeit läufst und stehst, dann bist du da auch müde. Du brauchst nur in deinen Körper hineinhören.

Außerdem schreibe ich mir schon am Abend eine Liste der wichtigen Dinge, die ich am nächsten Tag tun muss. Dabei beschränke ich mich auf drei bis vier - und erledige die wichtigste (wenn sie nicht gerade viel Krach macht) gleich am Morgen. Dadurch habe ich am Nachmittag ein bisschen mehr Zeit, um mich auf die restlichen Dinge zu konzentrieren und schon ein erstes Erfolgserlebnis. Der große Vorteil, den ich in der abends erstellten Liste sehe ist, dass ich am Morgen nicht überlegen muss, was wichtig ist, sondern einfach in mein Notizbuch schauen kann.

Früher dachte ich übrigens, ich sei eine Nachteule. In gewisser Weise bin ich das vermutlich immer noch. Es ist nicht jeden Morgen leicht, so früh aufzustehen. Und sobald ich es nicht mehr muss, werde ich es auch nicht mehr tun (wobei ich mir vorgenommen habe, trotzdem immer zu einer festen Zeit meinen Tag zu beginnen, weil ich merke, dass mir die Routine gut tut). Aber morgens um 4? Never! Lieber gegen 7 oder 8. Nach meinen alten Gewohnheiten ist auch das noch zu früh - aber ich merke schon jetzt, dass mein Körper sich an die Zeiten anpasst. Sonst wäre ich nicht so früh müde (=

Ein weiterer wichtiger Punkt ist vermutlich, dass ich beschlossen habe, mich über nicht zu ändernde Dinge nicht aufzuregen sondern das beste daraus zu machen. Klar habe ich die ersten zwei Wochen geschimpft - aber danach habe ich es akzeptiert und seitdem funktioniert es wunderbar. Die Einstellung macht also auch sehr viel aus. Da ich inzwischen die Vorteile des frühen Aufstehens kenne, hat sich meine Einstellung insgesamt sehr zum Positiven gewandelt.

So. Und weil ich jetzt doch noch einen Frühstückshunger bekomme, will ich noch etwas essen, bevor ich los muss. Wenn du Fragen hast, kannst du sie mir gern stellen.

Hab einen tollen Tag!

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