So schnell kann's gehen

Hallo (=

Kennst du das, wenn du einen Entschluss fasst und ihn anschließend nicht angemessen umsetzt? So geht mir das gerade mit diesem Blog. Wobei, nicht ganz - in meinem Kopf war das Ziel: "Ich will einen Blog starten". Der Nachsatz "und aktiv als Hobby betreiben" fehlte allerdings. Das Ergebnis ist, dass außer den ersten beiden Beiträgen nichts mehr kam, obwohl durchaus Ideen für Beiträge vorhanden waren. Zur Weihnachtszeit. Zum Umzug. Zum Heimweh. Tja. Bei den Ideen blieb es.



Dafür gibt es jetzt einen neuen Vorsatz!
Ich möchte montags, mittwochs, freitags und sonntags jeweils kurz berichten, was mich in den jeweils vorangegangenen Tagen so beschäftigt hat. Besonders lang werden die Einträge dann vielleicht nicht - aber da ich ohnehin schon immer Tagebuch schreiben wollte (und nie über die erste Seite hinausgekommen bin), kann ich es so vielleicht besser umsetzen. Deshalb: ab sofort im Zwei-Tages-Rhythmus ein kurzes Lebenszeichen von mir!



Heute fange ich damit an.



Seit Anfang Dezember arbeite ich als FSJlerin im Bereich der Hauswirtschaft in einem Seniorenzentrum hier in Hamburg. Ich bereite also Frühstücks- und Abendbrote vor, helfe beim Geschirr - räume es in die Spülmaschine und/ oder aus, wobei wir meist zu zweit an der Maschine sind, wodurch ich mich auf eine Aufgabe konzentrieren kann. Anschließend ist Pause - und dann geht's in den Saal, den Bewohnern ihr Essen servieren.
Obwohl es jeden Tag das gleiche ist und ich die ersten zwei Wochen das Gefühl hatte, im Kreis zu arbeiten (wer kocht und isst, macht nun mal Geschirr dreckig, das wiederum sauber gemacht wird, um wieder zu kochen und zu essen - jeden einzelnen Tag), macht die Arbeit mir Spaß. Nicht zuletzt, weil die Kollegen super sind und die Bewohner sich normalerweise riesig über ihr Mittagessen freuen.

Jetzt ist es aber ja so, dass die meisten Senioren eine solche Einrichtung nicht lebend verlassen. Dessen war und bin ich mir bewusst, und auch die Tatsache, dass es sehr schnell gehen kann, war mir nicht unbekannt. Allerdings gibt es in der Einrichtung eine Regel: wer im Saal und nicht auf den Wohnbereichen essen will, muss selbstständig hin und zurück kommen sowie alleine essen.
Gestern ist nun eine Frau verstorben, die im Saal aß. Dass Ihr Platz heute leer war, fühlte sich seltsam an. Vermutlich braucht das auch noch ein paar Tage, bis sich das legt.


Eigentlich wollte ich dich nicht mit diesem Thema als Schlusswort zurücklassen - andererseits ist es wohl ein wenig makaber, wenn ich jetzt himmelhochjauchzend von strahlendem Sonnenschein berichte, oder?
Ich möchte aber daraus lernen. Das Leben kann so plötzlich enden. Wir wissen nicht, wann. Niemand von uns. Deshalb ist jeder Tag wertvoll, jede einzelne Sekunde ein Wunder. Ich will dieses Wunder genießen - ob durch Sport, durch Essen, durch Liebe, Gesellschaft oder Ruhe ist egal. Hauptsache, ich darf leben und Dinge erleben.

In diesem Sinne,
habt eine schöne Zeit und wir lesen uns am Freitag!

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